Geschichte der Hypnose
Der Anfang der Hypnose ist schon uralt. Die erste schriftliche Darstellung einer Hypnoseinduktion stammt aus dem alten Ägypten und lässt sich auf die Zeit ca. 500 v. Chr. zurückdatieren. Im 2. Jh. n. Chr. erfolgte die wissenschaftliche Begründung des Tempelschlafes nach dem römischen Arzt Galen. Aber die Anfänge sind sicher noch älter und reichen zum Anfang der Menschheit.
Die nachfolgende Liste ist nicht vollständig, es haben immer wieder verschiedene Persönlichkeiten mit Hypnose gearbeitet und weiterentwickelt.Es werden hier nur die markantesten "Köpfe" erwähnt.
Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (arabisch أبو علي الحسين بن عبد الله ابن سينا, DMG Abū ʿAlī al-Ḥusain b. ʿAbd Allāh ibn Sīnā; * um 980 in Afschana (Afšana) bei Buchara in der persischen Provinz Chorasan; † Juni 1037 in Hamadan) – kurz Ibn Sina und latinisiert Avicenna – war ein persischer Arzt, Physiker, Philosoph, Dichter, Jurist, Mathematiker, Astronom, Alchemist und Musiktheoretiker. Er zählt zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit und hat insbesondere die Geschichte und Entwicklung der Medizin maßgeblich geprägt. Einige seiner philosophischen Ausarbeitungen wurden von späteren Mystikern des Sufismus rezipiert.
Er war einer der ersten die zwischen Hypnose und Schlafen unterschieden. In "Buch der Heilung", welches er 1027 veröffentlichte, er verwies zur Hypnose, im Arabischen als "al-Wahm al-Amil" genannt.
Hypnos (griechisch Ὕπνος „der Schlaf“) ist eine Gottheit der griechischen Mythologie. Er gilt gemeinhin als der Gott des Schlafes. Sein römisches Gegenstück ist Somnus.
Hypnos ist einer der chthonischen Götter (Tod und Leben oder die unterirdischen Göttern betreffend) und trägt daher den Beinamen Chthonios. Ein anderer Beiname ist laut Pausanias Epidotes („der Geber“, „der Großzügige“).Homerische Epitheta sind Hypnos nedymos (νήδυμος Ὕπνος „der liebliche, süße, umhüllende Schlaf“) und Pandamator (πανδαμάτωρ „der alles Fesselnde“).
Da Hypnos die Fähigkeit zugesprochen wurde, Götter und Menschen in Tiefschlaf zu versetzen, wurde von seinem Namen der Begriff Hypnose abgeleitet.
Animalischer Magnetismus, auch Mesmerismus, ist die Bezeichnung für eine dem Elektromagnetismus analoge Kraft am Menschen, die von Franz Anton Mesmer (1734–1815) propagiert wurde. Der Begriff leitet sich vom lateinischen animal (dt. Geschöpf, Lebewesen, Tier) her. Mesmer selbst sprach auch vom „tierischen Magnetismus“. Die davon abgeleitete Heilmethode, die auch Hypnosetechniken einsetzte („Mesmerisieren“), erfuhr zwischenzeitlich große öffentliche Beachtung. Sie war zeitgenössisch von erheblicher medizinischer und geisteswissenschaftlicher Bedeutung, wurde aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend abgelehnt.
Wikipedia: Animalischer Magnetismus
Wikipedia: Messmer
Braid wurde im November 1841 durch eine Demonstration des Magnetiseurs Charles Lafontaine (1803–1892) auf den „Animalischen Magnetismus“ aufmerksam. Nach weiteren Vorführungen des Magnetiseurs war Braid überzeugt, dass es sich um ein wissenschaftlich ergründbares Phänomen handele. Anders als von den Magnetiseuren wie Lafontaine propagiert, glaubte Braid nicht an eine Verwandtschaft zum physikalischen Magnetismus. In seinen Untersuchungen und Experimenten gelang es ihm, sich selbst in einen Trancezustand zu versetzen, sowie Lafontaines Magnetisier-Experiment ohne Körperkontakt zu reproduzieren. Noch im selben Monat, im November 1841, postulierte er eigene, neue Theorien über einen psychophysiologischen Zusammenhang und prägte hierfür den Ausdruck Neurohypnology (Neurohypnotismus, in Anlehnung an das griechische Wort für Schlaf hypnos), welches er später auch zu Neurypnology verkürzte.
Wikipedia: Braid
Wikisource: Esdaile
Als 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg Straßburg an Deutschland fiel, zog Bernheim wieder nach Nancy, an dessen Universität er 1879 Professor für Innere Medizin wurde.
Als die medizinische Fakultät um 1880 das Fach Hypnose aufnahm, zeigte Bernheim sich davon begeistert und wurde bald einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet. 1882 übernahm Bernheim die von dem „ärztlichen Magnetiseur“ Ambroise-Auguste Liébeault (1823–1904) entwickelte Methode der „Suggestion“ in die Schule von Nancy. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Hypnose hauptsächlich als Showeffekt genutzt worden
Wikipedia: Bernheim
Während einer Studienreise nach Paris 1885 besuchte er u. a. die psychiatrische Klinik am Hôpital Salpêtrière, wo Jean-Martin Charcot wirkte, ein bekannter Professor für Pathologische Anatomie, der die Hysterie als echte Krankheit diagnostiziert hatte und Hypnose für ernste Zwecke der psychischen Heilung einsetzte. Dieser gab ihm Anschauungsunterricht über Hysterie, und vermittelte ihm die Auswirkung von Hypnose und Suggestion.
Wikipedia: Freud
Elman wurde weltweit durch seine schnelle und effiziente hypnotische Tranceinduktion bekannt. Die Elman-Induktion gehört heute zum Standard-Repertoire vieler Hypnotiseure, wird aber auch als Einleitung für Hypnotherapie eingesetzt.
Dave Elmans Interesse an der Hypnose erwachte, als er 8 Jahre alt war. Ein Bekannter der Familie behandelte seinen Vater, der an starken, krebsbedingten Schmerzen litt, so effektiv mit Hypnose gegen die Schmerzen, dass er mit den Kindern spielen konnte. Bereits im Alter von 14 Jahren hatte er sich unter Zuhilfenahme von Literatur und Beobachtungen an Bühnenhypnotiseuren so weit fortgebildet, dass er seine Mitschüler hypnotisierte.
Dave Elman war auch der Lehrer von Jerry Kein, der die OMNI Hypnose gegründet hat.
Wikipedia: Elman
1919, kurz nach Abschluss der Highschool, erkrankte Erickson an Kinderlähmung und fiel ins Koma. Zunächst hatte es den Anschein, dass er die Krankheit nicht überleben würde. Nach drei Tagen jedoch kam er wieder zu Bewusstsein, war allerdings vollkommen gelähmt. Bewegungsunfähig saß er später in einem Schaukelstuhl. In den folgenden Monaten lernte er durch seine Beobachtungen seine Wahrnehmung zu schulen und begann mit seiner Vorstellung zu experimentieren. Während dieser Zeit verstand er die verbale und nonverbale Kommunikation seiner Umgebung. Der intensive Wunsch aus einem Fenster zu schauen, soll dazu geführt haben, dass sich der Schaukelstuhl leicht bewegte. Dieses ideomotorische Erlebnis motivierte ihn, weiter zu üben. Durch Imaginationen arbeitete er daran, dass seine gelähmten Muskeln wieder funktionstüchtiger wurden. Nach knapp einem Jahr konnte er an Krücken gehen und besuchte die Universität von Wisconsin. Entgegen dem ärztlichen Rat, sich auszuruhen, begab er sich auf einen 1200 Meilen langen Kanu-Trip auf dem Mississippi. Dabei erreichte er wieder eine beachtliche körperliche Stärke. Zwei Jahre später konnte er ohne Krücken gehen, er hinkte lediglich mit dem rechten Bein.
Im zweiten Jahr auf der Universität beschäftigte sich Erickson mit Hypnose. Er war fasziniert von den Möglichkeiten, übte unentwegt und entwickelte unterschiedliche Techniken. Im Gegensatz zu der damals vorherrschenden Lehrmeinung, erarbeitete Erickson individualisierbare Methoden.
Wikipedia: Erickson
Gerald F. Kein (*1939 - †2017) Er gründete 1979 das OMNI Hypnosis Training Center in Florida (USA). Er prägte und veränderte die Hypnosewelt nachhaltig. Er hatte wohl als 13-Jähriger bereits von Dave Elman direkt gelernt, dem wohl bedeutendsten Hypnotiseur des 20. Jahrhunderts, aber dass OMNI und sein Name eines Tages auch in Europa, Asien, Südamerika und sogar Afrika der Inbegriff werden würde für ursachenorientierte, aufdeckende Hypnoseausbildungen und Hypnosetherapie – das konnte damals noch niemand wissen.
Jerry brachte eine Leichtigkeit in die Hypnose, die für viele seiner Schüler sehr inspirierend und motivierend wirkt. Diese Leichtigkeit zeigt sich auch in einer unvergleichlichen Eleganz, zu hypnotisieren und zu therapieren. Den Respekt für den Klienten, die Begegnung auf Augenhöhe und wie man mit sicherer Hand durch den Therapieprozess führt, bis hin zur Lösung.
Es war Jerry Kein, der die von Dave Elman entwickelten Methoden verfeinerte, ausbaute, ergänzte und überhaupt am Leben erhielt in den 80-iger und frühen 90-iger Jahren. Danach wurde Dave Elman ein weitherum bekannter Name und OMNI hat seine Lehren im Kern beibehalten. Jerry Kein hat diese jedoch auf geniale Art und Weise verfeinert und so strukturiert, dass diese auch prozessartig angewendet werden können und somit die Qualität der Hypnosetherapie massiv angehoben wurde. Es wird dadurch viel weniger dem Zufall überlassen oder dem Geschick des eigentlichen Anwenders. Auch dieser Prozess wurde ab 2012 von Hansruedi Wipf weiter verfeinert und ist seit März 2015 sogar ISO 9001 zertifiziert – als erster Hypnosetherapieprozess weltweit überhaupt.